 |  | | | Von news.de-Volontärin Juliane Ziegengeist | | | |
Lesen Sie den Artikel auch auf News.de: Die richtige Vorbereitung auf Ihren Kredit
Drum prüfe, wer sich ewig bindet: Das gilt nicht nur für die Ehe, sondern auch für Kredite. Zwar laufen diese nicht ewig, belasten den Geldbeutel aber meist über lange Zeiträume. News.de verrät in zehn Tipps, was Sie vor einem Kreditantrag beachten sollten. 1. Tipp: Grundlagen sicherstellen
Sie wollen einen Kredit beantragen? Starten Sie bei Ihrer Vorbereitung mit den Grundlagen: Sie sollten volljährig - und damit erst geschäftsfähig - sein. Und auch im Alter gibt es eine Grenze, die meist mit Vollendung des 65. Lebensjahres gezogen wird. Außerdem machen Banken einen festen Wohnsitz in Deutschland und ein geregeltes Einkommen zur Bedingung.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Kriterien, die Banken heranziehen, um die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden zu bewerten, wie Einkommen, Beruf und Schufa-Eintrag. Natürlich sollten Sie auch selbst überprüfen, ob Sie solvent genug sind, einen Kredit aufzunehmen. Kalkulieren Sie, wie viel Ihres monatlichen Einkommens Sie im Stande sind, abzuzweigen. Verbraucherzentralen empfehlen, nicht mehr als 15 Prozent des Nettohaushaltseinkommens für Kredite zu verplanen.
| Anzeige | 2. Tipp: Vergleichen
Bevor Sie sich für ein Geldinstitut entscheiden, bei dem Sie einen Kredit beantragen, sollten Sie Angebote miteinander vergleichen. Für einen Online-Vergleich benötigen Sie meist nur die geplante Kredithöhe und die gewünschte Laufzeit. Aktuelle Angebote werden dann anhand des Preises aufgelistet. So lässt sich der für Sie passende Kredit mit den für Sie günstigsten Konditionen schnell finden. Aussagekraft über den Preis eines Kredits hat dabei vor allem der effektive Jahreszins, den Banken angeben müssen.
3. Tipp: Mehrere Anfragen stellen Nehmen Sie sich Zeit und holen Sie von mehreren Banken Angebote ein. Das ist mittlerweile kein Problem mehr, weil sich eine Kreditanfrage nicht mehr negativ auf Ihren Schufa-Eintrag auswirkt. Ende 2006 führte die Auskunftei zu diesem Zweck das Merkmal «Anfrage Kreditkonditionen» ein. Die Schufa berücksichtigt damit das Bedürfnis eines Verbrauchers, sich unverbindlich über mögliche Zinsen und Konditionen zu informieren.
Beachten Sie trotzdem: 1. Gehen Sie sicher, dass die Bank Ihre Anfrage richtig kennzeichnet. Denn wird fälschlicherweise «Anfrage Kredit» eingegeben, geht das bei der Schufa als Negativmerkmal in Ihre Bonität ein und verschlechtert sie - erst recht, wenn der Kredit am Ende aus unersichtlichen Gründen nicht gewährt oder genommen wurde. 2. Strapazieren Sie die Möglichkeit mehrerer Anfragen nicht über. Sonst könnte der Eindruck entstehen, Sie seien in einer finanziellen Notlage.
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4. Tipp: Mit offenen Karten spielen
Viele Verbraucher versuchen, ihre Bonität künstlich zu steigern, indem sie finanzielle Engpässe, Schulden oder andere Verpflichtungen verheimlichen. Da jede kreditgebende Bank zur Prüfung der Kreditwürdigkeit eine Schufa-Auskunft einholt, die sämtliche Geldbewegungen verzeichnet, machen solche Lügen keinen Sinn. Im Gegenteil: Sie werfen ein schlechtes Licht auf den potenziellen Kreditnehmer und machen eine Genehmigung umso unwahrscheinlicher. Nicht zuletzt ist es auch in Ihrem Interesse, den Kredit zurückzahlen zu können und sich nicht leichtfertig zu verschulden.
5. Tipp: Schufa-Daten einsehen
Werfen Sie unbedingt einen Blick in Ihre Schufa-Daten, bevor Sie einen Kredit beantragen. Nur so wissen Sie genauso viel über Ihre Bonität wie Ihre Bank und können die gespeicherten Daten prüfen. Und nicht zuletzt korrigieren, wenn nötig. Denn falsche Auskünfte durch Fehler von Bankmitarbeitern können schnell entstehen.
Bemerken Sie Ungereimtheiten, können Sie per Mail (meineschufa@schufa.de) oder Post einen Antrag auf Berichtigung stellen. Die Schufa wird das Problem untersuchen und gegebenenfalls beheben. Oft ist dazu die Korrespondenz mit Banken nötig, von deren Kommunikation falsche Merkmale ausgehen können. Stellt sich eine der Banken bei der Behebung des Fehlers quer, empfiehlt es sich, noch einmal direkt mit dem Geldinstitut zu reden. Nach der Korrektur erhalten Verbraucher in der Regel eine neue Eigenauskunft.
| Anzeige | 6. Tipp: Schufa-Score nicht sperren
Bei der Berechnung der Kreditwürdigkeit, dem sogenannten Scoring, hat jede Bank eigene Formeln, um gängige Kriterien wie Gehalt und andere Sicherheiten zu gewichten. Auch die Schufa hat ihren Score-Wert, der als Entscheidungshilfe dienen kann. Er liegt zwischen 0 und 1000 und wird aus den gespeicherten Daten einer Person errechnet, indem diese mit denen Daten ähnlicher Personen verglichen werden. Daraus bemisst die Schufa das Risiko eines Kreditausfalls, das sich in einer Ratingstufe A bis M ausdrückt. A umfasst die höchsten Score-Werte 662-1000, hier ist das Ausfallrisiko gering.
Gegen die Weitergabe des Schufa-Scores kann Widerspruch eingelegt werden. Ein schriftlicher Antrag genügt. Aber überlegen Sie sich diesen Schritt genau: Ein gesperrter Score macht keinen guten Eindruck und lässt Banken schnell annehmen, Sie hätten eine schlechte Bonität und wollten Informationen verbergen.
7. Tipp: Alternativen prüfen
Ein Kredit ist immer eine Belastung - schließlich schrumpft Ihr Geld im Portemonnaie monatlich oder vierteljährlich nicht selten um eine erhebliche Summe für die Rückzahlung. Denken Sie deshalb über Alternativen nach. Für Anschaffungen wie ein Auto bietet sich zum Beispiel ein Leasingvertrag an. Wie bei einem Kredit zahlen Sie hier eine monatliche Rate (inklusive Zinsen) an den Verkäufer. Am Ende der Laufzeit wird die Ware zurückgegeben oder mit einer Schlussrate gekauft.
Bei Policendarlehen wird meist die Lebensversicherung beliehen. Das heißt: Der Versicherer zahlt einen Teil der vereinbarten Versicherungssumme vorab aus. Dieser wird entweder zurückgezahlt - und das in der Regel zinsgünstiger als bei einem herkömmlichen Ratenkredit - oder der Endbetrag entsprechend verringert. Eine Bonitätsprüfung ist nicht nötig, ein Schufa-Vermerk findet nicht statt. Welche Alternative die günstigere im Vergleich zu einem Kredit ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab.
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8. Tipp: Vorsicht bei Lockangeboten
Irreführende Werbung, die günstige Konditionen verspricht und nicht hält, unterbindet eine neue Verbraucherschutzrichtlinie. Potenziell unseriöse Angebote sind damit aber nicht aus der Welt. Dazu gehören Null-Prozent-Kredite und Kredite ohne Schufa, die Verbraucher häufig teuer zu stehen kommen. Letztere zeichnen sich durch weitaus ungünstigere Konditionen als Ratenkredite mit Bonitätsprüfung aus, da sich das kreditgebende Institut das höhere Ausfallrisiko bezahlen lässt.
Lassen Sie zudem unbedingt die Finger von unseriösen Kreditangeboten, bei denen Sie im Vorhinein aufgefordert werden, für Bearbeitungsgebühren oder Ähnliches zu zahlen. Mit Vorsicht zu genießen sind auch Null-Prozent-Finanzierungen, wie sie Elektromärkte oder Autohäuser bewerben. Denn auch wenn für den Kredit keine Zinsen anfallen, müssen Sie mit hohen Gebühren rechnen, die durch die Zusammenarbeit mit Banken entstehen. Und: Null-Prozent-Angebote bedürfen der Prüfung der Bonität. Fällt der Verbraucher hier durch, wird häufig ein teureres Angebot gemacht. Lesen Sie also immer das Kleingedruckte.
9. Tipp: Beistand holen
Haben Sie sich für eine kreditgebende Bank entschieden, sollten Sie überlegen, einen zweiten Kreditnehmer ins Boot zu holen, zum Beispiel Ihren Lebens- oder Ehepartner. Dadurch sinkt das Ausfallrisiko für die Bank. Es wird wahrscheinlicher, dass der Kredit genehmigt wird und sich zudem vergünstigt, da mehr Sicherheiten vorliegen.
10. Tipp: Dokumente bereithalten
Je früher Sie alle notwendigen Unterlagen einreichen, desto schneller kann Ihr Kreditantrag bearbeitet werden. Es empfiehlt sich deshalb, alle Papiere vollständig vorzuhalten. Dazu zählen ein Identitätsnachweis wie Personalausweis oder Reisepass (auch in Kopie) sowie ein Nachweis über das monatliche Einkommen und private Vermögenswerte - hier genügen oftmals schon aktuelle Kontoauszüge. Bei Selbstständigkeit werden die Einkommenssteuerbescheide der vergangenen drei Jahre sowie eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung benötigt.
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