 |  | | | | | | | Lesen Sie den Artikel auch auf News.de: Silber auf dem Goldweg
Die Angst geht um vor einer Währungskrise. Stärkstes Indiz dafür: die unablässig steigenden Goldpreise. Wer bei dem Hype um das goldig glänzende Metall nicht mitmachen will, der sollte einen Blick auf die silberne Alternative werfen.
Der Goldpreis eilt von Allzeithoch zu Allzeithoch – unbeeindruckt vom wirtschaftlichen Aufschwung an den Weltmärkten. Zu stark ist die Skepsis über die Versprechen der Staatschefs, die billionenschweren Schuldenberge abzubauen. Selbst die Goldhändler in Deutschland haben es einfach: Sie verweisen einfach auf die unablässig tickende Schuldenuhr.
Wie weit Gold noch steigen wird? Eine Frage, deren Beantwortung sich von offizieller Seite nur wenige zutrauen. Beim durch Verschwörungstheorien bekannten Kopp-Verlag gibt es indes jemanden, der fest davon ausgeht, der Preis von derzeit mehr als 1750 Dollar sei erst der Anfang. Er heißt Hans Bocker und schreibt in seinen Büchern von einem Goldpreiszyklus in drei Phasen.
|  |  |  | Anzeige In der ersten Phase werde über Goldkäufer gelacht. Diese von Bocker als Nacht bezeichnete Zeit begrenzt der Autor auf die Jahre 1983 bis 2001. Während der Morgendämmerung, also in der zweiten Phase (2001 bis 2012), beginnt laut Bocker das Erwachen, die Preise ziehen anfangs schwach, dann immer stärker an. Es kommt aber noch härter. In Phase Drei beginne der heiße und superhelle Mittag. «Der Strom wird zum reißenden Fluss und der Goldpreis steigt ins Extreme.»
Herdentrieb setzt eine Spirale in Gang
Laut Bocker befinden wir uns gerade am Ende von Phase Zwei. Demnach ist in Zukunft mit einem stark steigenden Goldpreis zu rechnen. Und das, obwohl man davon ausgehen kann, dass bereits der aktuelle Goldpreis auf einer Spekulationsblase basiert.
Selbst Investmentikone George Soros spricht das offen aus. Der Amerikaner hat den Goldmarkt wiederholt als eine «ultimative Blase» bezeichnet. Interessant ist dabei, dass Soros laut Financial Times Deutschland gleichzeitig weiter in das Edelmetall und in Goldminenaktien investiert. Demnach geht auch er weiter von steigenden Preisen aus.
Wahrscheinlich weiß Soros, wie sich Menschen in riskanten Situationen verhalten: Der Einzelne beobachtet, was die anderen tun. Das Individuum vertraut auf die Masse und orientiert sich dabei am steigenden Goldpreis. Ein Herdentrieb setzt sich in Gang - der durch die Nachrichtenlage zusätzlich angeheizt wird: Denn die Hiobsbotschaften aus Übersee und Europa lassen nicht nach. Die Amerikaner versinken im Schuldenberg, in der Eurozone stehen Staaten wie Griechenland vor dem Staatsbankrott.
Die Alternative: Silber
Wem die psychologische Erklärung des Goldpreises Angst macht, der sollte sich nach Alternativen umsehen. Einige Anleger sehen diese in Silber, einem von den Medien weniger beachteten Edelmetall. Ein Investmentbanker eines bekannten deutschen Bankhauses sagte über seine Privatabsicherung zu news.de: «In Silber habe ich bis voll unters Dach investiert. Es ist das günstigere Edelmetall und findet verschiedene Verwendung.»
Warum er Silber bevorzugt, macht er mit folgender Rechnung deutlich: «Das Preisgefälle zu Gold kann man ganz einfach nachrechnen. Es gibt etwa 17-mal so viel Silber wie Gold auf der Erde . Der Goldpreis müsste also in etwa das 17-fache des Silberpreises betragen. Das war auch in den Jahrhunderten zuvor relativ konstant der Fall. Jetzt kostet Gold etwa das45-fache des Silberpreises. Da ist also relativ gesehen noch eine Menge Luft für Silber.»
Fakten sprechen für Silber Eine ähnliche Zahlenspielerei legt der Herausgeber des Informationsdienstes Silberjunge, Thorsten Schulte, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor. Dass der Goldpreis um ein Vielfaches höher ist, erklärt Schulte damit, dass die Menschen bei Edelmetallen hauptsächlich an Gold denken würden. «Ihnen sind die Fakten nicht geläufig.»
Die Fakten, damit meint der Silberexperte die Verwendung der Edelmetalle in der Wirtschaft. Gold hat für ihn nur einen ideellen Wert. «Es ist doch mehr eine Glaubensfrage, denn rund 90 Prozent der jährlichen Goldnachfrage entfallen auf Schmuck und Investments. Nur ein Zehntel wird von der Industrie nachgefragt», erklärt der Experte.
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| Anders sei das bei Silber: «Bei Silber werden in den vergangenen Jahren rund 60 bis 70 Prozent von Industrie, Fotografie und Tafelsilber verbraucht. Silber hat die höchste Leitfähigkeit an Wärme und Energie. Es verfügt zudem über ein hervorragendes Reflexionsvermögen und über eine antibakterielle Wirkung», nennt Schulte einige wichtige Punkte, warum er auf Silber setzt.
Der Preis bestimmt die förderbaren Vorräte
Steigende Preise für Gold - und mittlerweile auch von Silber - werden zunehmend mit begrenzten Vorkommen dieser Edelmetalle begründet. So stand bereits vor zwei Jahren in einem Handelsblatt-Artikel, dass die wirtschaftlich abbaubaren Goldvorkommen nur noch 17 Jahre reichen würden.
Derzeit geht das Geologische Überwachungsinstitut der USA (USGS) von 47.000 Tonnen wirtschaftlich abbaubaren Reserven aus. Teilt man diese Zahl durch die jährliche Fördermenge von 2350 Tonnen, kommt man auf eine «Lebensdauer» der Goldvorräte von 20 Jahren.
Solchen Berechnungen steht die Deutsche Rohstoffagentur in Hannover allerdings skeptisch gegenüber: «Die statische Reichweite mineralischer Rohstoffe als Kennziffer stellt eine irreführende Beurteilungsgröße für die Bewertung der Verfügbarkeit von Rohstoffen dar», betont Mitarbeiterin Linda-Maree Klimesch. Diese Kennziffer sei nur ein Quotient aus der aktuellen Jahresförderung und den derzeit bekannten und wirtschaftlich gewinnbaren Rohstoffvorräten und damit nicht mehr als ein Indikator für die Notwendigkeit von Explorationsaktivitäten.
Niemand könne genau abschätzen, wieviel Rohstoffe wirklich in der Erde lagern würden, betont Klimesch. Ihrer Einschätzung nach hängt die mögliche Fördermenge von Rohstoffen vor allem vom Preis auf den Märkten ab: «Je höher der Preis der Rohstoffe ist, desto höher ist die Exploration.»
Fazit: Edelmetalle sind zwar knapper als Geld - das scheinbar unendlich gedruckt werden kann, wie dievor allem die US-Notenbank immer wieder beweist. Aber Panikmache durch die Rede von Ressourcenengpässen ist bei Gold und Silber trotzdem unbegründet.
Bedenken über die steigenden Staatsschulden in der Eurozone dagegen schon. Wer sich also mit zuviel Bargeld unsicher fühlt, der kauft mit Edelmetallen in jedem Fall einen ruhigen Schlaf - gerade in Anbetracht der aktuellen Nachrichtenlage. Und wer dem Goldhype nicht traut, für den könnte Silber trotz des mittlerweile hohen Preises eine interessante Alternative sein - aber nicht vergessen: Im Gegensatz zu Gold ist Silber nicht mehrwertsteuerfrei.
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