Dienstag, 8. Mai 2012

Deutsche Ärzte dürfen Timoschenko rund um die Uhr behandeln

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08.05.2012, 12:19
Ukraine bietet Zugeständnisse an
Deutsche Ärzte dürfen Timoschenko rund um die Uhr behandeln
Wende im Fall Julia Timoschenko: Der ukrainische Ministerpräsident kündigt gegenüber FOCUS an, dass die inhaftierte Revolutions-Ikone rund um die Uhr von deutschen Ärzten behandelt werden darf. Es ist nicht das einzige Zugeständnis.
von 0 Boris Reitschuster
Der ukrainische Ministerpräsident Nikolaj Asarow hat ìm Streit um seine inhaftierte Amtsvorgängerin Julia Timoschenko Zugeständnisse angeboten. Die im Hungerstreik befindliche 51-Jährige könne ab sofort rund um die Uhr von deutschen Ärzten betreut werden, sagte Asarow in einem Interview mit FOCUS. Timoschenko verweigere jede Behandlung durch die von der Regierung gestellten ukrainischen Ärzte.

Auf die Frage, wie die Behörden ausschließen wollen, dass Timoschenko ohne medizinische Behandlung im Hungerstreik schwerwiegende Gesundheitsschäden davon trägt oder gar sterbe, antwortete Asarow: „Wenn die Deutschen bereit sind, sie unter ärztliche Beobachtung zu stellen, hat niemand etwas dagegen. Gerne!" Eine Behandlung durch Ärzte aus Deutschland sei in jedem ukrainischen Krankenhaus ihrer Wahl möglich, versicherte Asarow.

Ministerpräsident bietet Prüfung durch gemeinsame Kommission an


Asarow bot der Bundesregierung auch an, die Vorwürfe der Misshandlung Timoschenkos im Gefängnis durch eine gemeinsame Kommission prüfen zu lassen. Die Befragung von 80 Zeugen und die Auswertung der Videoaufzeichnungen aus der Zelle würden belegen, dass keine Gewalt gegen sie angewandt wurde. Er habe Verständnis dafür, dass die Vorwürfe, Timoschenko sei misshandelt worden, bei den europäischen Politikern Besorgnis hervorrufe. An ihrer Stelle würde er eine vollständige Untersuchung verlangen, aber sich mit einer Bewertung zurückhalten, bis deren Ergebnisse vorliegen, sagte er FOCUS. Er sei bereit, dass deutsche Experten an einer entsprechenden Untersuchungskommission teilnehmen zu lassen: „Alle Unterlagen sind zugänglich!"

Die ukrainische Regierung steht international heftig in der Kritik, weil Timoschenkos Haftstrafe wegen angeblichen Amtsmissbrauchs als politisch motiviert gilt. Die 51-Jährige wirft den Behörden vor, sie sei in ihrer Zelle geschlagen und mit Gewalt in ein Krankenhaus verschleppt worden; seitdem ist sie im Hungerstreik. Ihr Zustand ist nach Informationen aus Ärztekreisen kritisch. Vereinzelt war es zu Aufrufen eines Boykotts der Europameisterschaft gekommen, die im Juni in der Ukraine und Polen beginnt.
 
 
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