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                     Die Schuldenkrise bringt die Börsen ins Straucheln. Und Anleger reagieren klassisch: Sie wollen panisch ihre Aktien loswerden. Total falsch, sagt Börsenexperte Max Otte. Er kauft.                   
                     Die Börsen wackeln. Für viele ist der Aktienmarkt ein sehr                    abstraktes Geschäft. Deshalb fragen wir den Börsenexperten                    Professor Max Otte:                   
                     Was bedeutet die Crash-Stimmung für die breite                    Bevölkerung?                    
                     Max Otte: Die Börsen sind das                    Fieberthermometer. Eigentlich sind die klassischen Anleihen                    bedroht durch die Staatsschulden, nicht die Börse selbst.                    Aber sie ist das sensibelste Instrument. Wenn sie jetzt                    reagiert, ist das vorerst nur ein Warnsignal an die Politik,                    aber wenn sie weiter abstürzt, führt das zu                    Vermögensverlusten, die brutal werden. Und das bedeutet                    zum Beispiel steigende Arbeitslosigkeit.                   
                                                                                                                                                                                                                                                                  Betrifft uns das auch in Deutschland?                         
                           Otte: Selbstverständlich. Deutschland ist                          sehr stark an die Weltkonjunktur gekoppelt, weil wir ein                          starkes Exportland sind. Das hat auch den Abschwung 2009                          bewirkt. Aber die wahre Problematik bleiben die                          Staatsschulden. Wir können nicht mehr weiter Schulden                          machen, die Zinsen werden steigen müssen, und das ist sehr                          problematisch.                         
                           Wie reagieren die Menschen üblicherweise auf die                          Crash-Stimmung an den Börsen?                         
                             Otte: Das klassische Verhalten läuft so                            ab: Die Herde wird von den Emotionen getrieben. Im Moment                            fliehen sie alle aus Aktien, weil man da am schnellsten                            fliehen kann.                                                                                                       |                                                                    |                                                                                                                      Anzeige                                              |                                                                                                                                                                                             Das ist aber genau falsch, weil es an der                    Börse um Sachvermögen geht. Wer eine BMW-Aktie hat, dem                    gehört ein kleines Stück von BMW, und das Unternehmen ist                    inzwischen 100 Jahre alt und wird es noch ein paar Jährchen                    machen. Die eigentlichen Gefahren aber lauern bei                    Lebensversicherungen, Termin- und Festgeldern und Anleihen,                    weil durch die Schuldenpolitik eine schleichende Inflation                    droht.                   
                      Aber aus einer Lebensversicherung kommt man so schnell                    nicht heraus.                   
                     Otte: Es ist zumindest nicht ratsam, aus                    Aktien auszusteigen und dann die nächste Lebensversicherung                    abzuschließen. Man kann sich zum Beispiel durchrechnen                    lassen, ob es sinnvoll ist, die Versicherung beitragsfrei                    weiter laufen zu lassen. Bei langfristigen                    Lebensversicherungen wird ein Wertverlust stattfinden, weil                    man dabei eine verbriefte Forderung auf Geld hat. Wenn sie                    zum Beispiel 80.000 Euro haben, werden die in zehn Jahren                    nicht mehr dasselbe wert sein. Das, was dem Kleinanleger                    als sicher erscheinen könnte, weil es nicht im Kurs                    wackelt, ist derzeit genau das Falsche.                   
                                                                                                                                                                                                                                    |                                                             |                                                 Anzeige                                              |                                                                                                                                                        Was empfehlen Sie also?                   
                     Otte: Die Anleger sollten in Sachwerte                    gehen, Aktien, Gold, Immobilien. Für die Aktien war das                    vergangene ein verlorenes Jahrzehnt, aber jetzt ist der                    richtige Moment, um in Aktien zu gehen, ich mache das mit                    dem Geld, das ich noch habe.                   
                      Haben Sie noch konkretere Tipps?                   
                     Otte: 65 Prozent der deutschen Aktien sind                    in den Händen von Ausländern, so schlecht können also die                    Dax-Unternehmen nicht sein. Allianz, RWE und Eon zum                    Beispiel, die wurden in letzter Zeit stark runtergeprügelt.                    Und wer ganz sicher gehen will, am sichersten auf der Welt                    sind immer Konsumgüter. Nestlé zum Beispiel. Die sind                    billig, und es gibt immer noch 3,5 Prozent Rendite.                   
                                                                                                                                                                                                                              |                                                  |                                                                                             |        
       
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