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28.06.2012, 22:40 Pleite gegen Italien im Halbfinale Jogi, das war's! Deutschland nach 1:2 raus aus der Euro Welch ein bitterer Abend für die DFB-Elf im EM-Halbfinale von Warschau. Nach schweren Abwehrfehlern verliert die Mannschaft von Bundestrainer Löw 1:2 gegen Alptraumgegner Italien. Balotelli trifft doppelt. Von FOCUS-Online-Autor Joscha Thieringer von 0 Joscha Thieringer Das Italien-Trauma geht weiter. Die Fußball-EM in Polen und Ukraine ist für die deutsche Nationalmannschaft beendet. Das Team von Bundestrainer Jogi Löw brachte sich mit deftigen Abwehrschnitzern selbst um den Sieg und muss nach der 1:2-Niederlage im Halbfinale gegen Italien ohne Pokal nach Hause fahren. Mit zwei Toren in den ersten 36 Minuten brachte Italiens Enfant terrible Mario Balotelli auf die Siegerstraße – die DFB-Elf hatte zwar gute Chancen, ein Tor wollte aber nicht gelingen. Dabei lief es für Deutschland schon vor dem Anstoß in Warschau rund. Anders als vor dem EM-Viertelfinale gegen Griechenland, als die deutsche Aufstellung schon Stunden vor dem Anpfiff bekanntgeworden war, blieb die Startelf gegen Italien diesmal intern. Erst 75 Minuten vor dem Anpfiff gab der DFB wie in den Regularien der UEFA festgehalten, die elf Spieler bekannt, die im Halbfinale begannen. Diesmal drang nichts, auch nicht die überraschende Nominierung des Münchners Toni Kroos, aus dem internen Zirkel nach außen. Der Blick in die Gesichter der DFB-Elf bei der Nationalhymne verriet schon die Entschlossenheit, mit der Löws Jungs in die Partie gehen wollten. Kapitän Philipp Lahm und Mittelfeld-Leader Bastian Schweinsteiger, sie wollten endlich beweisen, dass ihre Generation zu großen Titeln fähig ist. Mit der ersten Ecke sorgten die Deutschen gleich für Gefahr im italienischen Strafraum. Nach nicht einmal fünf Minuten kam Mats Hummels kam mit dem Knie an den Ball. Torhüter Gianluigi Buffon war bereits geschlagen, doch anstatt ins linke Eck zu hüpfen, blieb die Kugel an der Brust vom am Pfosten postierten Andrea Pirlo hängen. Das hätte bereits das 1:0 für Deutschland sein können! Nach neun Minuten bewies Hummels hinten, warum Jogi Löw in der Innenverteidigung auf ihn setzt. Bei einem Zweikampf mit dem bulligen Balotelli stellte er seinen Körper so geschickt in den Weg, dass der Italiener auf den Boden plumpste. Bundestrainer Löw bewies Nerven und strapazierte kauend seine Fingernägel. Die Italiener erspielten sich Vorteile beim Ballbesitz, die Chancen hatte jedoch weiterhin Deutschland. In der zwölften Minute waren gleich zwei Möglichkeiten da, die Führung zu erzielen: Eine flache Hereingabe von Rechtsverteidiger Jerome Boateng klatschte Torhüter Gianluigi Buffon nach vorne direkt in die Füße von Landsmann Andrea Barzagli. Vom Fuß des Innenverteidigers prallte der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Direkt danach nahm sich der von Löw überraschend in die Startelf beförderte Toni Kroos ein Herz und zog mutig aus 25 Metern ab. Wieder rettete der überragende Buffon. Doch plötzlich gönnte sich Deutschland eine Kunstpause, die Italien prompt für die Offensive nutzte: In der 17. Minute musste sich Manuel Neuer erstmals strecken, als Montolivo aus 20 Metern abzog. Doch dieser Ball war eher eine Aufwärmübung für den Keeper vom FC Bayern. Es hatte sich wohl noch nicht bis Italien herumgesprochen, dass Neuer mit Schüssen von außerhalb des Strafraums zuletzt in der B-Jugend bezwungen werden konnte. Denn eine Minute später versuchte es Antonio Cassano gar aus 25 Metern. Mit dem nächsten italienischen Angriff musste Neuer den Gegentreffer hinnehmen. In der 20. Minute köpfte Balotelli nach Cassano-Flanke zum 0:1 ein, Neuer hatte keine Chance zur Abwehr. Es war die erste Szene im deutschen Strafraum. Was war da los mit der hochgelobten deutschen Innenverteidigung? Hummels ließ sich auf der rechten Abwehrseite vom leichtfüßigen Antonio Cassano düpieren, in der Mitte verlor Bayern-Verteidiger Holger Badstuber den Torschützen aus den Augen. Zwar versuchte er noch, Balotelli am Trikot zu erwischen, doch da stand dieser schon unbeirrbar in der Luft und drückte ein. Die DFB-Elf wirkte kurzzeitig geschockt, antwortete aber dann wieder mit Gegenangriffen: In der 33. Minute kam wieder der gute Jerome Boateng an den Ball, er flankte von der rechten Grundlinie nach innen – leider zu schnell: Außenverteidiger Federico Balzaretti rettete vor dem harmlosen Lukas Podolski. In der 35. Minute entschärfte Buffon einen Knaller von Sami Khedira, der bis dahin Mühe hatte, ins Spiel zu finden. Nach einer deutschen Ecke konterte Italien perfekt: In der 36. Minute zeigte sich die deutsche Abwehr in Person von Kapitän Philipp Lahm überfordert, wieder war es Balotelli, der ins Tor traf. 2:0 für Italien. Ein Wahnsinnstreffer. Balotelli knallte den Ball in den Winkel. Cassano zeigte kurz vor der Pause, warum der italienische Fußball bei den internationalen Experten umstritten ist: Nach einem harten Einsteigen von Holger Badstuber, wobei dieser allerdings nur den Ball spielte, blieb Cassano liegen und ließ sich anschließend gemütlich sein unverletztes Bein behandeln. Dass die Statistik zur Pause sechs zu null Ecken für Deutschland auswies: geschenkt. „Bei den Italienern laufen vorne zwei Pflegefälle rum, die wissen selber nicht, was sie tun – aber das machen sie großartig", analysierte ARD-Experte Mehmet Scholl in der Halbzeitpause. „Komplette Straßenfußballer, die uns heute das Leben schwer machen." Das letzte Mal, dass Deutschland bei einem großen Turnier nach einem Zwei-Tore-Rückstand gewann, war im Halbfinale der WM 1982 (8:7 nach Elfmeterschießen gegen Frankreich). Jogi Löw musste reagieren – und er tat es: Für die enttäuschenden Lukas Podolski und Mario Gomez kamen die Viertelfinal-Helden Marco Reus und Miroslav Klose. Und wieder kam die DFB-Elf hochmotiviert aus der Kabine. Eine tolle Kombination mit Bayern-Kollege Kroos schloss Kapitän Lahm in der 49. Minute überhastet ab. Er schoss aus elf Metern über das Tor, statt flach zu schieben. Löws Truppe rannte nun wild gegen das italienische Tor an, doch nun zeigte die Squadra Azzurra ihre alten Tugenden: Verteidigen, blocken, unterbinden. In der 62. Minute knallte Reus einen Freistoß kraftvoll aus 25 Metern aufs Tor. Doch wieder brachte der überragende Routinier Buffon seine Finger an den Ball und lenkte diesen an die Latte. Doch der Anschlusstreffer von Mesut Özil per Handelfmeter in der Nachspielzeit kam zu spät. Die Italiener stehen im EM-Finale am Sonntag gegen Spanien. Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung Sie möchten diesen kostenlosen Newsletter abbestellen? 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