|  | | | Das Für und Wider eines Wechsels | | | |
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Mit steigendem Einkommen stellt sich für viele Arbeitnehmer die Frage: Bleibe ich in der gesetzlichen Krankenversicherung oder gehe ich zu einem privaten Anbieter? Für beide Möglichkeiten gibt es schlagende Argumente.
Für die Beitragshöhe bei der privaten Krankenversicherung spielen Faktoren wie etwa das Alter eine Rolle.
Wer zu den Besserverdienenden gehört, kann sich seine Krankenkasse raussuchen. Dazu gehören Arbeitnehmer mit einem Brutto-Jahreseinkommen von mehr als 49.950 Euro (2010), Selbstständige und Beamte. Sie können sich zwischen gesetzlicher Versicherung und privater entscheiden, sollten jedoch vor einem Wechsel genau überlegen und sich gut informieren. Vor allem die Familienleistungen sprechen für einen Verbleib in der gesetzlichen Kasse. Wer jedoch auf seine eigene medizinische Versorgung den größeren Wert legt, der bekommt mit einem guten Tarif bei den privaten Krankenversicherern bessere Leistungen.
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Vorteil für Privatversicherte: Die medizinische Versorgung
Vor allem bei der Versorgung mit Medikamenten und Hilfsmitteln schneidet die private Krankenversicherung besser ab: Privatversicherte haben Anspruch auf alle Leistungen, die medizinisch notwendig und in ihrem Vertrag vorgesehen sind. Dazu gehören auch die Kosten für einen Besuch beim Heilpraktiker, die Aufwendungen für Massagen und für weitere Hilfsmittel.
Der Vorteil mit einer privaten Krankenversicherung: Die Leistungen sind vertraglich fixiert und können nicht nachträglich gestrichen werden - die der gesetzlichen Kassen schon. Der Vorteil für die gesetzlich Versicherten: Werden Hilfsmittel wie zum Beispiel spezielle Rollstühle dem technischen Fortschritt entsprechend von den Kassen in Zukunft übernommen, bekommen Privatversicherte nur das, was in ihrem Vertrag vorgesehen ist. Medizintechnische Innovationen gehen also an ihnen vorbei, wenn der Katalog der Leistungen eng gefasst ist.
Bei der medizinischen Versorgung hingegen punktet die private Absicherung: Privatversicherte haben bei einer guten Absicherung Anspruch darauf, im Krankenhaus von dem Spezialisten behandelt zu werden, dem sie ihre Genesung anvertrauen möchten. Zudem können Privatversicherte das Krankenhaus wählen, das sie für am besten erachten. Für Kassenpatienten gilt: Sie müssen in das Krankenhaus gehen, in das ihr Arzt sie einweist.
Tun sie das nicht und haben sie keinen zwingenden Grund, ein anderes Krankenhaus zu wählen, müssen sie Mehrkosten nach dem Sozialgesetzbuch ganz oder teilweise selbst übernehmen. Auch bei der Terminvereinbarung zeigen sich die Vorteile, wenn man privat versichert ist: Man bekommt in den meisten Praxen deutlich schneller Termine, außerdem kann man als Privatpatient die privatärztlichen Praxen nutzen - auch dort gibt es schneller Termine.
| Anzeige | Vorteil für gesetzlich Versicherte: Familienversicherung
Den gravierendsten Nachteil offenbart die private Versicherung bei der Absicherung der Familie: Während in der gesetzlichen Kasse alle Familienmitglieder und unter bestimmten Voraussetzungen auch der Partner beitragsfrei mitversichert sind, müssen Privatversicherte für jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag abschließen - und natürlich bezahlen.
Im Vorteil sind gesetzlich Versicherte auch, wenn sie in Elternzeit gehen: Sie sind dann für die Elternzeit bis zu drei Jahre lang kostenlos weiterversichert. Wer privat vorsorgt, muss seine Prämie aus eigener Tasche weiterzahlen. Und auch bei weiteren Familienleistungen punktet die gesetzliche Kasse: So wird in vielen Fällen bei einer Krankheit eine Haushaltshilfe gestellt, außerdem werden Mutter-Kind-Kuren bezahlt - Leistungen, die bei den privaten Krankenversicherern kaum angeboten werden.
Wer wechseln will, sollte sich in jedem Falle nicht von Angeboten mit Dumping-Prämien blenden lassen. Denn diese Billigtarife sind meist Lockangebote, die kaum bessere Leistungen als die gesetzlichen Kassen bieten. Doch nur, wenn die private Krankenversicherung wirklich mehr bieten kann, lohnt sich der Wechsel zur PKV.
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