Donnerstag, 11. August 2011

Mehrere europäische Länder verbieten Leerverkäufe

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11.08.2011, 23:23
Börsenkrise
Mehrere europäische Länder verbieten Leerverkäufe
Europa wehrt sich gegen Spekulanten: Nach den starken Kursschwankungen an den Börsen wollen mehrere europäische Staaten Leerverkäufe teilweise verbieten. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde erklärte, dass Frankreich, Italien, Spanien und Belgien sich zu diesem Schritt entschlossen hätten.
von 0 Christoph Pagel
Die französische Börsenaufsicht hatte zuvor bereits Leerverkäufe der Aktien von elf Banken und Versicherungen untersagt. Das Verbot soll für eine Dauer von 15 Tagen gelten, erklärte die französische Börsenaufsicht AMF am Donnerstagabend in Paris. Bei Leerverkäufen wetten Spekulanten etwa auf fallende Kurse von Aktien, Währungen oder staatlichen Schuldpapieren.

Gerüchte um die Stabilität des französischen Bankensektors, der wegen seines hohen Engagements in Euro-Krisenländern wie Griechenland oder Italien Verluste fürchten muss, hatten Aktienmärkte zuletzt in Aufregung versetzt und die heftigen Kursausschläge verstärkt. AMF-Chef Jean-Pierre Jouyet sagte, die Investoren hätten in den vergangenen Tagen versucht, den Widerstand Frankreichs zu testen. Nun gebe Frankreich mit dem Verbot von Leerverkäufen eine „sehr entschlossene Antwort".

Sarkozy kündigt harte Sparmaßnahmen an


Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten wegen der Schuldenkrise hatte Frankreich bereits gestern weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Die Regierung werde nächste Woche Vorschläge für weitere Einschnitte machen, um die Staatsschulden zu verringern, kündigte der Elysée-Palast am Mittwoch nach einer Krisensitzung mit Präsident Nicolas Sarkozy an. Die Ratingagentur Fitch gab derweil bekannt, dass Frankreich seine Top-Bonität behalten werde.

An Frankreichs Vorhaben, die Neuverschuldung des Staates in den beiden kommenden Jahren zu drücken, werde keinesfalls gerüttelt, stellte der Präsident bei der Arbeitssitzung im Elysée-Palast fest, für die Regierungschef François Fillon und er eigens ihren Urlaub unterbrachen. Dies gelte unabhängig davon, „wie die wirtschaftliche Lage sich entwickelt".

Finanzminister François Baroin sagte nach der Besprechung, die zu diskutierenden Maßnahmen zum Schuldenabbau würden in zwei Wochen beschlossen, „gleich welche Auswirkungen die weltweiten Ungewissheiten" sowie die herabgestufte Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten und „die fiebrigen Märkte" hätten.
cp/dpa/AFP
 
 
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